Hoher Besuch von Politikern am AWG
Den Wald ans Klima anpassen

PM 15_Besuch vor der Tür

von links nach rechts: Randolf Schirmer, Leiter SG 2 am AWG, Erwin Huber, Staatsminister a.D., Max Straubinger, Mitglied des Bundestages, Dr. Joachim Hamberger, Leiter des AWG
Foto: H. Seidel, AWG

Teisendorf: Unsere Wälder sind im Klimastress. Für den notwendigen Waldumbau werden hitze- und trockenresistente Baumarten und Herkünfte benötigt, aber auch Wissen über diese Arten und Herkünfte. Deshalb interessieren sich Politiker für die Arbeit des Bayerischen Amtes für Waldgenetik (AWG) in Teisendorf.

Einen ganzen Tag lang nahmen sich der aus Niederbayern stammende Bundestagsabgeordnete Max Straubinger, MdB, und der ehemalige bayerische Staatsminister Erwin Huber Zeit, um sich in den Laboren und auf Versuchsflächen des AWG zu informieren.

Zukunftsagentur für die bayerischen Wälder

Der Leiter des AWG Dr. Joachim Hamberger sprach bei der Begrüßung vom Amt als Zukunftsagentur für die bayerischen Wälder. Hier werden z.B. Baumarten aus dem Mittelmeerraum getestet, um sie dann den Waldbesitzern als Ergänzung zur heimischen Baumartenpalette empfehlen zu können. Gerade ist ein Versuch mit den drei mediterranen Eichenarten Flaum- Zerr- und Ungarische Eiche angelaufen. Aber auch die Genetik seltener heimischer Baumarten wie Elsbeere, Flatterulme oder Feldahorn werde erforscht und ihre Vielfalt für den Zukunftswald gesichert. Die Anpassungsfähigkeit an die Klimaveränderung sei entscheidend.

„Angesichts des Klimawandels ist es von existenzieller Bedeutung, den Waldbesitzern klimaangepasste Waldbäume für die Zukunft anzubieten. Das Bayerische Amt für Waldgenetik gibt hier wertvolle Impulse,“ sagte Max Straubinger, MdB, der auch Mitglied im Agrarausschuss des Bundestages ist.

Genbank, Labor und Saatgutprüfung - Stationen eines Besuchs

Stationen des Besuches waren die Genbank, in der bei minus 20 Grad Saatgutreserven eingefroren sind, das Labor, in dem mit PCR-Geräten die genetische Vielfalt von Waldbäumen untersucht werden kann, sowie das Saatgutprüflabor, in dem die Qualität von Saatgut getestet wird.

Im Gelände konnten die beiden Politiker dann die praktische Umsetzung der vielfältigen Arbeiten am AWG besichtigen: Versuchsflächen mit Zedernarten, eine Samenplantage mit Winterlinden bei Freilassing sowie die Anzucht verschiedener Eichenarten in der Baumschule in Laufen.
vier Männer stehen in einem Raum an den Wänden blaue und rote Kästen

in der Genbank

drei Männer stehen in einem Raum und schauen Saatgut in einem Kasten mit Sand an

bei der Saatgutprüfung

drei Männer stehen im Wald auf braunem Laub, ein schwarz-weißer Hund steht neben dem größten Mann

im Eichet

Vier Männer stehen auf einer Fläche, auf der verteilt im gleichen Abstand kahle Bäume stehen

auf der Samenplantage

5 Menschen knien in einem Acker, drei Männer stehen vor ihnen, auf dem Acker sind kleine Eichenplanzen

im Pflanzgarten

Zum Abschluss schrieb Staatsminister a.D. Erwin Huber ins Gästebuch des AWG: „Wir machen uns Sorgen um die Zukunft unserer Wälder! Die Vielfalt der Baumarten wird entscheidend sein. Dafür brauchen wir qualitativ hochwertige Samen! Die Zertifizierung von Forstvermehrungsgut ist dafür mitentscheidend. Wir fahren mit großem Optimismus zurück in die Heimat.“