Dänische Saatgutfirma besucht das AWG

5 Männer sitzen um einen Tisch und schauen in die Kamera, ein Mann sitzt im Rollstuhl vor dem Tisch, ein Mann hält eine Baumscheibe in seiner Hand

Die Zukunft der Wälder Europas und die Sicherung der Saatgutversorgung waren Themen beim Gespräch mit den dänischen Saatgutspezialisten.

vlnr: Ulrik Kejser Nyvold (Inhaber der Firma LEVINSEN), Daniel Glas (betreut die Samenplantagen am AWG), Bent Johansen (Firma LEVINSEN), Dr. Muhidin Šeho (SGL am AWG) und Dr. Joachim Hamberger (Leiter des AWG)
Foto: A. Zaiser, AWG

Das bayerische Amt für Waldgenetik (AWG) pflegt Kontakte zu Forschungseinrichtungen und Saatgutfirmen in ganz Europa. Jetzt besuchten Vertreter der renommierten dänischen Firma LEVINSEN das AWG.


Ulrik Kejser Nyvold, Inhaber und Verkaufsleiter, sowie sein Kollege Bent Johansen sprachen mit Wissenschaftlern des AWG über aktuelle Themen wie die Anpassung der Wälder im Klimawandel, die Produktion von hochwertigem und herkunftssicherem Saatgut und über den Aufbau und die Pflege von Samenplantagen.

Die Firma LEVINSEN vermarktet Saatgut von Qualitätspflanzen für die Forstwirtschaft und den Garten- und Landschaftsbau und ist spezialisiert auf herkunftsgesichertes Qualitätssaatgut. Zu den wichtigsten Dienstleistungen gehören die Stratifizierung (Überwindung der Keimhemmung), die Pilzbehandlung sowie die spezielle Lagerung empfindlichen Saatguts.

Dr. Muhidin Šeho vom AWG stellte den Gästen verschiedene Arbeiten des AWG vor, wie zum Beispiel das Samenplantagenprogramm, die Bayerischen Herkunfts- und Verwendungs-empfehlungen und die Herkunftskontrolle mit Hilfe genetischer Marker.

Waldumbau beginnt bei herkunftssicherem Vermehrungsgut

Alle Beteiligten waren sich schnell einig, dass der Waldumbau zu klimaresilienten Mischwäldern beim hochwertigen und herkunftssicheren Vermehrungsgut beginnt.

Dr. Joachim Hamberger, Leiter des AWG, stellte heraus, dass Samenplantagen zunehmend eine wichtige Rolle spielen und zukünftig stärker genutzt werden sollten. Der Zugang zu forstlichem Vermehrungsgut sollte über die Landesgrenzen möglich sein. Er begrüßte die Kooperation mit der Firma LEVINSEN, die Saatgut der kalabrischen Tanne aus dänischen Samenplantagen ans AWG geliefert hat.

Aus diesem Saatgut werden nach der Verschulung hochwertige Pflanzen, die für Praxisanbau-versuche in Bayern bereitgestellt werden. Damit sollen wichtige Anbauerfahrungen einer süditalienischen Weißtannen-Herkunft unter den neuen klimatischen Bedingungen in Bayern gesammelt werden.